Hallo,
das kann ich so nicht bestätigen. Für KabelBW zumindest nicht. Bei der Telekom bin ich mir da nicht so sicher...
Aus den bisherigen Erfahrungen (noch ist unser Netz nicht aufgerüstet, aber bald

) mit KabelBW kann ich dazu ein paar Sätze sagen - weitere Infos unter http://www.buergernetz-balzfeld.de .
Ich stehe mit dem Vertriebsleiter von KabelBW in Kontakt - sie sind durchaus bereit und in der Lage, den Ausbau eines Ortes oder einer Gegend vorzuziehen (haben sie bei uns gemacht), aaaaber:
- es muß sich natürlich unter dem Strich schon rechnen, sprich: eine hohe Marktdurchdringung muß das Ziel sein. Das ist auf dem Land natürlich schwierig, weil es weniger Kunden gibt, aber in den DSL-losen Gebieten ist der "Leidensdruck" ziemlich hoch.
- KabelBW bevorzugt Gemeinden mit starken lokalen Strukturen, die vor Ort mithelfen, den Ausbau voranzubringen. Also z.B. durch
- Bürgerinitiativen
- Interessentensammlung
- Kontakte zu Firmen
- Gewinnung der Unterstützung durch die Gemeinde
- Firmen, die als Vertriebspartner vor Ort tätig werden wollen (nur am Rande: damit läßt sich gutes Geld verdienen)
etc.
Ich kann Euch also nur als Tip mitgeben: Selbst aktiv werden, etwas auf die Beine stellen (nicht unbedingt sofort auf eine technische Lösung festlegen), und dann an die Anbieter (erstmal egal welchen) herantreten. Wenn Ihr z.B. sagen könnt: "Wir haben hier X Interessenten, die sofort unterschreiben würden, und bereit wären, monatlich im Schnitt Y EUR auszugeben, das sind immerhin X*Y EUR/Monat Umsatz für Sie", dann tretet Ihr gegenüber den Anbietern nicht als Bittsteller, sondern als Verhandlungspartner auf. Damit können sie rechnen, ob es sich lohnt. Macht Euch darüber Gedanken, wie Ihr
zusammen mit dem Anbieter die Marktdurchdringung maximieren könnt. Wenn Ihr dann noch den Bürgermeister mit im Boot habt, umso besser.
Eine Erfolgsgarantie kann ich Euch natürlich nicht geben, aber so hat es bei uns bisher ganz gut geklappt.
Wenn das alles nichts nützt (und danach sah es bei uns auch eine ganze Weile aus), könnt Ihr mit der Interessentensammlung als Grundstock immer noch eine Standleitung mieten und ein eigenes WLAN aufziehen. Ist zwar viel mehr Aufwand, geht aber durchaus erfolgreich (s. z.B. Wichte oder Viernheim).
Auf jeden Fall kontraproduktiv sind Trotzaktionen, die immer wieder vorgeschlagen werden (Massenmails bzw. Massenanmeldungen an den Anbieter, die Politik, die RegTP, wütendes Protestgeheul, Forderung nach gesetzlichem Grundrecht auf DSL für alle, ...). Das erzeugt auf der "anderen Seite" nur Aufwand und Ärger, bringt Euch aber keinen Millimeter weiter. Natürlich sollte man hartnäckig bleiben, auch wenn man mal eine Absage oder gar keine Reaktion bekommt, aber "Generve" bringt niemanden weiter.
Viele Grüße und viel Erfolg,
Sebastian